Beide Teams vor dem Spiel. Pokalverteidiger München in gelb, Herausforderer Osternienburg in weiß.
Gutes Ergebnis für Pokalverteidiger und Herausforderer
München schlägt im 114. Spiel Osternienburg 4:3 / Lieber „3. Halbzeit“ als „5. Viertel“
München gewinnt das 114. Spiel um den Löwenpokal gegen Osternienburg. 4:3 hieß es aus Sicht des Titelverteidigers - es war auf der einen Seite ein enges Spiel, auf der anderen Seite aber auch überhaupt kein enges Löwen-Spiel diesmal. Bei angenehmen Herbstwetter trafen die Münchner Löwen am Samstag, 19. Oktober, diesmal auf Osternienburg – der vierte Herausforderer der Münchner, nachdem sie den Löwenpokal zum ersten Mal überhaupt in Berlin im Herbst 2017 gewinnen konnten.
Die Gäste aus Sachsen-Anhalt, im Schnitt leicht älter als die Gastgeber aus München, legten ein richtig gutes Spiel hin an dem Tag. Sie setzten aus einer massiven Verteidigung gute Konter, verteidigten im positiven Sinne nicklig, hart und clever, so dass die Münchner, mit deutlich mehr Ballbesitz während des ganzen Spieles, meistens ihre Angriffe nicht zu Ende spielen konnten und sich öfters Kontern ausgesetzt sahen. Aber der Reihe nach.
Trotz des knappen Endergebnisses war die Titelverteidigung letztendlich zu keiner Zeit in Gefahr. Die bayerischen Gastgeber legten druckvoll los und trafen mit einem ihrer ersten Angriffe zum 1:0 (T. Thelen) bereits in der sechsten Spielminute. Als dann Timo Holland Mitte des zweiten Viertels (das ‚Viertel-Hockey‘ war jetzt doch noch etwas ungewohnt in einem Senioren-Spiel) mit einem Sonntagsschuss vom Kreisrand in den Torwinkel zum 2:0 traf, war das Spiel eigentlich bereits vorentschieden. Denn von da an mussten Osternienburg schon drei Tore schießen, um den Pokal mit nach Hause zu nehmen.
Timo Holland (gebückt) sucht ein Durchkommen gegen die gut aufgestellte Göästeabwehr.
Aber die Gäste verzagten nicht und kamen fast mit dem Pausenpfiff durch Andreas Dolge zum Anschlusstreffer. Dass es ein durchaus umkämpftes Spiel war, beweist auch die Tatsache, dass die Münchner lange in ‚Gelber Karte‘-Unterzahl spielen mussten in diesem zweiten Viertel. Zum Schmunzeln: Die Zeitstrafe gab es für ‚sliding tackle‘ – von den 32 Akteuren auf dem Platz hatte gefühlte zwei Drittel keine Ahnung davon, dass dies inzwischen hart bestraft wird, wenn man bei dem Abwehrversuch eben auch den Gegner berührt.
Hier fällt gerade das 4:1 durch den wiedergenesenen Flo Zollner, kniend in gelb.
Die zweite Halbzeit war dann ‚schönes Herbsthockey‘ auf beiden Seiten. Patrick Bellenbaum traf per argentinischer Rückhand zum 3:1 Mitte des dritten Viertels. Und als dann Florian Zollner mit seinem ersten Treffer nach seiner langen Löwen-Knie-Verletzungspause zum 4:1 in der 52. Minute traf, ging man auf Seiten der Gastgeber schon gedanklich etwas in die „3. Halbzeit“ über (der Begriff „5. Viertel“ scheint noch etwas gewöhnungsbedürftig und hat sich zumindest in diesem Spiel noch nicht im Sprachgebrauch eingebürgert). Dies nutzen die motivierten Gäste gnadenlos aus. Andreas Berger verkürzte mit einem Doppelschlag (53./58. Minute) noch auf 3:4 und sorgte dafür, dass mit Schlusspfiff alle Beteiligten zufrieden zur herzlichen Verabschiedung gehen konnten.
Die Münchner holten ihren fünften Sieg im Löwenpokal, und die Osternienburger lieferten in ihrem dritten Löwenspiel (nach 2005 und 2011) ein Ergebnis ab, welches sich im Spiel und auf dem Spielberichtsbogen sehen lassen konnte. Für die Münchner geht es nun im Frühjahr 2020 gegen Bremen – eine Stadt, die zum ersten Mal überhaupt um den Löwenpokal spielen wird; während die Osternienburger bereits wieder auf der Herausforderliste stehen (für das Jahr 2027).
Vergessen zu erwähnen sollte auch diesmal nicht die umsichtige und in diesem Spiel nicht immer einfache Spielleitung durch die beiden offiziellen Schiedsrichter, Sebastian Auel und Fabio Valpondi. Und dass es auch diesmal ein schöner und langer Abend wurde im Clubhaus des Münchner SC.
Mannschaften:
München: Axel Schwarz, Philipp Deecke, Georg Stolle, Tobias Thelen, Martin Eimer, Felix Fischer, Patrick Bellenbaum, Timo Holland, Christian Stadler, Thomas Zollner, Sven Maier, Christoph Gramann, Thomas Weinbeck, Uwe Ehmig, Florian Zollner, Stephan Köhler
Osternienburg: Reinhard Schubert, Andreas Dolge, Lother Berger, Andreas Berger, Michael Buschmann, Detlef Bahn, Gunther Ebert, Raik Hartmann, Dennis Herkner, Jan Hoyer, Bernhard Liehr, Mathias Nagel, Florian Locker, Dieter Schmidt, Falk Sonnabend, Detlef Zwicker
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