Alster zieht erneut ins Endspiel ein
Club an der Alster - TSV Mannheim 5:3 nach Shootout (3:3, 1:2)
26.01.2019 - Der Club an der Alster steht erneut im Finale der deutschen Hallenhockey-Meisterschaften. Der Titelverteidiger setzte sich am Samstag in seinem Halbfinale beim real FINAL FOUR 2019 in Mülheim an der Ruhr erst nach Penaltyschießen mit 5:3 (3:3, 1:2) gegen den TSV Mannheim durch. „Wir wussten, dass es eine ganz harte Nuss wird. Ich habe lange im Süden gespielt und kenne diese sau-starke Verteidigung. Wir haben aber nie daran gezweifelt, dass wir gewinnen“, sagte Nationalspielerin Anna Schröder, die selbst einen Penalty versenkte. Mannheims Laura Keibel meinte: „Es war ein Spiel auf Augenhöhe, da will man es natürlich nicht aufs Penaltyschießen ankommen lassen. Es ist schade, denn wir haben uns so gut verkauft.“
Dabei erwischte der TSV sogar den besseren Start in die Partie: Der erste Torschuss des Spiels gehörte den Mannheimerinnen (3.), doch Tonja Fabigs Versuch wurde sicher von Helen Heitmann im Alster-Tor geklärt. Im Anschluss dauerte es bis zur zwölften Minute, ehe die Zuschauer in der innogy-Sporthalle die erste Strafecke zu sehen bekamen. Violetta Klein (12.) verwandelte den Ableger sicher zum 1:0 für den Zweiten der Bundesliga Süd. Keine zwei Minute später verpasste Alster die Chance zum Ausgleichstreffer, als Viktoria Huses Eckenschuss (14.) von der TSV-Abwehr pariert wurde.
Der Herausforderer aus Mannheim spielte auch nach dem Führungstreffer weiter mutig nach vorne und wurde nach einem Foul an Tonja Fabig mit der zweiten Strafecke (17.) belohnt. Diese schlenzte Olympiasiegerin Fanny Rinne-Cihlar (17.) sicher zum 2:0 unter die Latte. Die TSV-Toptorschützin meinte nach der Partie: „Ich bin sehr traurig, aber es war ein geiles Spiel. Jetzt, so kurz danach, tut die Niederlage aber erstmal sehr weh. Als Team haben wir heute unser bestes Spiel gemacht und hatten insgesamt eine sehr starke Saison.“
Der Titelverteidiger, der in dieser Saison bislang alle seine Begegnungen klar gewonnen hatte, tat sich schwer, gegen die gut stehenden Mannheimerinnen Chancen aus dem Spiel heraus zu kreieren. In der 23. Minute war es dann TSV-Keeperin Friederike Schreiter, die ihr Team mit einer starken Eckenparade vor dem Anschlusstreffer bewahrte. Bei Huses erneutem Eckenschlenzer zum 1:2 (23.) war sie jedoch dann machtlos. Kurz vor der Pause verpasste Fabig (27.) es frei vor Heitmann auf 3:1 zu erhöhen.
„Wir wussten, dass es ein ganz schweres Spiel wird, der TSV hat sehr aggressive Bretter und hat das gut gespielt“, bilanzierte Alster-Coach Jens George. „Wir waren erst in der zweiten Halbzeit besser im Spiel. Wir haben anfangs zu viel drüber nachgedacht, was passieren könnte. Aber dass wir nur drei Tore schießen, zeigt natürlich die Defensivleistung des Gegners.“
Im zweiten Durchgang war noch keine Minute gespielt, als Laura Keibel zum 3:1 für den frech aufspielenden TSV traf. Direkt danach hatte der Süd-Zweite sogar die Möglichkeit mit dem 4:1 die Vorentscheidung zu besorgen, jedoch lief Alsters Kira Horn die Ablegervariante (32.) ganz stark ab, wurde aber unglücklich vom Ball getroffen, konnte aber weitermachen.
Der Titelverteidiger verkürzte 20 Minuten vor dem Ende durch Carlotta Sippel (40.) auf 2:3, die den Angriff nur noch ins leere Tor abschließen musste. Der Ausgleich fiel dann in der 46. Minute durch Hanna Valentin, die sich freistehend vor Keeperin Schreiter die Torhüterin ausguckte und den Ball dann im Kasten versenkte.
In der Schlussphase drängte der Titelverteidiger auf die Entscheidung, doch TSV-Keeperin Schreiter hielt ihre Vorderleute erneut mit starken Paraden im Spiel. Neun Sekunden vor dem Ende verpasste Keibel den Ball vorm leeren Tor zu kontrollieren und ihren TSV ins Finale zu schießen. Mit der Schlussstrafecke parierte Fanny Rinne-Cihlar auf der Linie gegen Emily Kerner (60.+).
Im anschließenden Shootout erwies sich der Nordmeister als abgeklärter und traf durch Schröder und Valentin. Keibel und Charlotte van Bodegom hatten für den TSV vergeben. Dennoch war TSV-Coach Carsten-Felix Müller stolz auf sein Team: „Das war eine überragende Leistung, ich bin unglaublich stolz. Das muss man erstmal so machen, aber im Penaltyschießen hatte Alster einfach ein bisschen mehr Erfahrung.“
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Vorschau 1. Halbfinale Damen: Club an der Alster - TSV Mannheim
Titelverteidiger Alster möchte erneut ganz oben stehen
21.01.2019 - Im ersten Halbfinale der Damen trifft der Titelverteidiger vom Club an der Alster auf den TSV Mannheim. Die Hanseatinnen haben souverän und ohne Punktverlust die Bundesliga Nord gewonnen und in ihren zehn Vorrundenspielen beeindruckende 104 Tore erzielt. Im Viertelfinale setzte sich der amtierende Meister dann klar mit 6:1 gegen den West-Zweiten Uhlenhorst Mülheim durch, der damit bei der Endrunde in der eigenen Stadt zuschauen muss. „Die bisherigen Saisonspiele sind gut fürs Selbstbewusstsein, werden uns aber ansonsten bei der Endrunde nicht helfen“, verrät Alster-Coach Jens George, der auch in diesem Jahr wieder den blauen Wimpel holen möchte.
Dazu muss sein Team sich jedoch zunächst gegen den TSV durchsetzen, der in dieser Saison auch erst einmal verloren hat. „Mannheim hat eine sehr erfahrene und stabile Mannschaft, das wird eine schwierige Aufgabe“, weiß George. Der TSV hatte sich als Süd 2 in seinem Viertelfinale knapp mit 6:5 beim Berliner HC durchgesetzt. „Wir sind froh, den Sieg über die Zeit gerettet zu haben, obwohl wir am Ende nicht unverdient gewonnen haben“, resümierte Fanny Rinne-Cihlar. Trotz ihrer inzwischen 38 Jahre ist die Olympiasiegerin von 2004 mit 13 Saisontreffern Toptorschützin ihres Teams. „Ich würde sagen, dass unsere Mannschaft aus drei Generationen besteht: Ich bin eine, dann die der Spielerinnen um die 30 und dann nochmal die 20- bis 23-Jährigen“, sagt die 341-malige Nationalspielerin. Rinne-Cihlar sieht Alster zwar in der Favoritenrolle, traut aber ihrem TSV die Überraschung zu: „Wir haben bislang eine starke und konstante Saison gespielt. Es geht nun darum, die Chancen, die wir in diesem k.o.-Spiel haben, auch zu nutzen.“
Beide Kontrahenten können sich lautstarker Unterstützung von den Rängen sicher sein, schließlich sind Alster und TSV auch mit ihren Herren-Mannschaften in Mülheim vertreten. „Das bringt natürlich nochmal einige Fans und Unterstützung mehr“, weiß George.
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